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Architekten

Ludwig Watzinger
„Erst wollten wir den Kindergarten nur instandsetzen, energetisch verbessern und ein bisschen mehr Platz haben.“

Ludwig Watzinger
Erster Bürgermeister Wurmannsquick

Über
Sanierung und Erweiterung Kindergarten Wurmannsquick


Ich habe selbst eigentlich nicht so recht daran geglaubt, dass aus dem bestehenden und in die Jahre gekommenen Kindergarten, den wir aus Kirchenbesitz wieder übernommen hatten, etwas besonderes werden könnte. Selbst über einen Abbruch hatten wir schon nachgedacht. Wir hatten ein paar eigene Überlegungen angestellt und anstellen lassen, dann letztlich im Konjunkturpaket II einen Förderantrag für eine einfache energetische Sanierung gestellt und genehmigt bekommen. Dann hat der Marktrat beschlossen, dass sich noch einmal ein Architekt Gedanken über einen möglichen Umbau machen soll – Herrn Leidl hatten wir bei einem anderen Bauvorhaben schon kennengelernt.

Herr Leidl kam dann mit einem Arbeitsmodell aus Pappe, an dem wir verschiedene Umbauvarianten verglichen haben. Einer der Lösungsvorschläge war eine Lichthalle zwischen den bestehenden Gruppenhäusern, in der wie auf einem Marktplatz die Kinder aus allen Gruppen sich treffen und quasi ‚zwischen den Häusern‘ – nicht ganz drin, aber auch nicht draußen sein konnten. Zum ersten Mal eine Idee, wie der Kindergarten auch von der Architektur her interessant werden könnte. In der Marktratssitzung war dann die Entscheidung eindeutig: ‚etwas Gescheites‘ sollte es werden.

Wir hatten eine Idee wie es werden könnte, und jede Menge Hindernisse auf dem Weg: der Förderantrag war für eine ganz andere Lösung gestellt, die Flächen im Haus eigentlich zu groß gegenüber dem Standardraumprogramm, und einen Teil des Hauses hatte die Kirche im Besitz behalten – ob sie als zweiter Bauherr sich der Idee anschließen würde, war fraglich.

Aber wir hatten plötzlich Freude an der Vorstellung, was aus dem Haus werden könnte. Und überraschenderweise half uns diese Idee und das kleine Modell davon aus Pappe dabei, Unterstützung für die Umsetzung zu bekommen. In der ersten Besprechung bei den Förderstellen haben wir uns mit Hilfe von Idee und Modell von ‚das werden wir nicht hinbekommen‘ bis ‚wir wissen noch nicht wie, aber wir wollen mithelfen‘ vorgearbeitet.

Letztlich konnten wir unsere Idee verwirklichen – aus einer Ansammlung von Gebäuden ist ein Haus geworden, ein Haus in dem man Licht erleben kann, in dem man Höhe erleben kann und in dem man Gemeinschaft finden kann – eben ein Haus für Kinder.