Arc
Architekten

Franz Rasp und Peter Hettegger
„Wir hatten diese zwei Stockwerke tiefe Baugrube mitten im Ort, als das Gericht die Genehmigung für den Hotelneubau gekippt hat. Uns allen war klar, dass wir einen Neustart brauchten.“

Franz Rasp und Peter Hettegger
Erster Bürgermeister Markt Berchtesgaden, Investor Hotel Edelweiss

Über
Bebauungsplan Hotel Edelweiss Berchtesgaden


Bgm. Franz Rasp:

Einige Bürger hatten geklagt und Recht bekommen. Ihnen gegenüber stand eine überwältigende Mehrheit der Bürger im Ort, die wollten das Hotel. Die Lager waren unglaublich verhärtet.

Zusammen mit dem Architekturbüro, das wir mit der Lösung der städtebaulichen Probleme beauftragt haben, wollten wir es im zweiten Anlauf ganz anders machen. Noch bevor ein erster Strich gezeichnet war, luden wir die Bürger zu einer Bürgerversammlung ein. Vierhundert Leute kamen, und wir haben gesagt: wir haben heute keine Lösung, wir sind vor allem zum Zuhören da. Das haben wir dann auch gemacht. Wir wussten am Anfang nicht, wie es am Ende aussehen würde.

In der weiteren Bürgerbeteiligung wollten wir transparent machen, welche neuen Lösungen möglich wären. Es ging darum, einen Kompromiss zu finden, Planen ist immer ein Kompromiss. Dass wir am Ende ohne eine einzige Einwändung durch das neue Bauleitplanverfahren gekommen sind, zeigt den Erfolg dieses Ansatzes.

Erstaunlich ist heute, wie selbstverständlich das Hotel geworden ist. Interessant ist aber auch, dass am Ende gerade wegen der Einbeziehung der Öffentlichkeit und der Betrachtung über die Grenzen des eigenen Grundstücks hinaus nicht eine schlechtere Lösung für den Bauherren heraus gekommen ist, sondern etwas, wo man sagt, hoppla, das hätten wir uns ja garnicht zu beantragen getraut.

Peter Hettegger, Investor

Ich habe am Tag der Verhandlung gewusst, das ist jetzt eine Katastrophe. Wir hatten ja schon etliches in das Projekt investiert, weil der Standort hier ideal war: mitten im Ort, im historischen Ambiente, gegenüber das Kongresshaus, darunter die große öffentliche Tiefgarage.

Ein Hotel wollte auch hier im Ort eigentlich jeder - nur, wie das ausschaut, wie hoch das wird, wie breit, das waren die Sorgen der Anrainer, der Kläger. Und das war die Aufgabe, für die man eine Lösung finden musste.

Jetzt gab es eine Liste mit fünf Architekten, die für die städtebauliche Beratung vorgeschlagen waren: vier aus München und einer vom Land. Und da dachten wir, wir nehmen den vom Land.

Heute sind wir dankbar, dass das alles so gekommen ist. Das Projekt hat, so wie es jetzt entstanden ist, auch für uns viele Vorteile. Wenn ich jetzt an das Ursprungsprojekt denke, das oben im obersten Geschoß nur so eine kleine Dachterrasse hatte...